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Meine Herren
Über einen Abschnitt unserer wirtschaftlichen Kriegführung möchte ich Ihnen berichten
der ohne geschichtliches Vorbild ist
der auf den Verlauf und Erfolg des Krieges von hohem Einfluß sein wird
und der voraussichtlich hinüberwirken wird in fernere Zeiten
Es ist ein wirtschaftliches Geschehnis
das eng an die Methoden des Sozialismus und Kommunismus streift
und dennoch nicht in dem Sinne
wie radikale Theorien es vorausgesagt und gefordert haben
Nicht den theoretischen Aufbau eines starren Systems möchte ich Ihnen geben
sondern ein Stück erlebten Lebens
das zuerst in Verborgenheit sich abspielte
dann größere und größere Kreise zog
schließlich zu einer gesamten Umstellung unseres Wirtschaftslebens führte und eine Behörde entstehen ließ
die aus den Mauern des alten Preußischen Kriegsministeriums hervorwuchs
um die deutsche Wirtschaft dem Kriege dienstbar zu machen
Nicht von dem Werk allein möchte ich einen Begriff Ihnen geben
sondern auch von der Romantik
die sein Werden und Wachsen umkleidete
die sich entspann aus dem Zusammenwirken einer Anzahl von Menschen
die durch nichts verbunden waren als durch die Gemeinschaft der Gesinnung und der Arbeit
Männer fanden sich zusammen aus allen Gauen und Berufen
um ohne Verpflichtung und ohne Bedingung in freier Arbeit für das Beste ihres Landes zu wirken
und herzugeben
was sie an Erfahrung
an Arbeitskraft und an Erfindergabe besaßen
Rohstoff-Wirtschaft
Ein abstraktes
bildloses Wort
abstrakt und farblos wie so viele Namen unserer Zeit
deren Sprache nicht die schöpfende Kraft hat
um für handfeste Begriffe bildhafte Worte zu schaffen
ein lebloses Wort
und dennoch ein Begriff von großer Schwerkraft
wenn man ihn ganz sich vergegenwärtigt
Blicken Sie um sich
Was uns umgibt
Gerät und Bauwerk
Mittel der Bekleidung und Ernährung
der Rüstung und des Verkehrs
alle enthalten fremdländische Beimengung
Denn die Wirtschaft der Völker ist unauflöslich verquickt
auf eisernen und auf wässernen Straßen strömt der Reichtum aller Zonen zusammen und vereinigt sich zum Dienst des Lebens
So bekommt der Begriff der Rohstoffversorgung seine Farbe
und diese Farbe tritt um so ernster hervor
wenn es sich um das Problem der Rüstung und der Verteidigung handelt
Eine weitere Vertiefung des Begriffes findet statt
wenn diese Verteidigung geboten ist in einem abgeschlossenen
blockierten Lande
Täglich hören wir sprechen von Schwierigkeiten der Volksernährung
Und dennoch
diese Volksernährung beruht auf einer Produktionskraft
die mehr als Hundertstel des Bedarfes ausmacht
Eine Abschließung kann uns beschränken
sie kann uns nicht vernichten
Anders mit jenen anderen Stoffen
die für unsere Kriegführung unentbehrlich sind
ihre Sperrung kann Vernichtung bedeuten
Überblicken Sie die Karte Europas und die Lage der Zentralmächte inmitten
es ist
als ob eine dämonische Hand die Umrisse so gezogen hätte
daß mit der Besetzung von wenigen Punkten diese Riesenfläche von Ländern abgeschlossen läge
Ja
wir grenzen freilich an drei Meere
wir mit unseren Verbündeten
aber was sind sie
Binnenseen
Die Ostsee
durch eine Meerenge nur geöffnet
die Nordsee abgesperrt durch den Kanal
durch die Orkney- und Shetlands-Inseln
das Mittelmeer verriegelt durch die beiden Stützpunkte im Osten und Westen
Und hinter diesen Binnenseen dehnt sich aus im Norden ein bedürftiges Land mit geringer Versorgung unentbehrlicher Stoffe
im Süden hinter dem Mittelmeerkessel ein Wüstenrand
durch den keine Bahnen und Verkehrsstraßen nach den Produktionszentren der Welt führen
Am August des letzten Jahres
als England den Krieg erklärte
geschah das Ungeheuerliche und nie Gewesene
unser Land wurde zur belagerten Festung
Geschlossen zu Lande und geschlossen zur See war es nun angewiesen auf sich selbst
und der Krieg lag vor uns
unübersehbar in Zeit und Aufwand
in Gefahr und Opfer
Drei Tage nach der Kriegserklärung trug ich die Ungewißheit unserer Lage nicht länger
ich ließ mich melden bei dem Chef des Allgemeinen Kriegsdepartements
dem Oberst Scheüch und wurde am August abends freundlich von ihm aufgenommen
Ihm legte ich dar
daß unser Land vermutlich nur auf eine beschränkte Reihe von Monaten mit den unentbehrlichen Stoffen der Kriegswirtschaft versorgt sein könne
Die Kriegsdauer schätzte er nicht geringer ein als ich selbst
und so mußte ich an ihn die Frage richten
Was ist geschehen
was kann geschehen
um die Gefahr der Erwürgung von Deutschland abzuwenden
Es war sehr wenig geschehen
und es geschah dennoch viel
denn das Interesse des Kriegsministeriums war geweckt
Als ich bekümmert und sorgenvoll heimkehrte
fand ich ein Telegramm des Kriegsministers von Falkenhayn
das mich auf den nächsten Vormittag in sein Amtszimmer bestellte
Es war Sonntag der August
Ich dankte dem Minister und sagte ihm
ich bewunderte
daß er in dieser Mobilmachungszeit in der Lage sei
seine Zeit zu opfern
um sich mit fremden Gedanken zu befassen
Er antwortete
indem er auf seinen Schreibtisch wies
Sie sehen
dieser Tisch ist leer
Die große Arbeit ist getan
die Mobilmachung ist vorüber
es ist nicht eine Reklamation gekommen
und ich habe Zeit Besuche zu empfangen
Die Unterhaltung währte einen Teil des Vormittags
und als sie endete
war der Beschluß des Kriegsministers gefaßt
eine Organisation zu schaffen
gleichviel wie groß
gleichviel mit welchen Mitteln
sie mußte wirksam sein und mußte die Aufgabe lösen
die uns auferlegt war
In diesem entscheidenden Augenblick brachte der kühne
verantwortungsvolle Entschluß des Preußischen Kriegsministeriums den Wendepunkt auf dem Gebiet
von dem ich zu Ihnen sprechen darf
Ich wollte mich verabschieden
der Kriegsminister behielt mich dort
indem er mir die unerwartete Zumutung stellte
ich sollte die Organisation dieser Arbeit übernehmen
Vorbereitet war ich nicht
Bedenkzeit wollte ich mir ausbitten
das wurde nicht zugelassen
meine Zustimmung hatte ich zu geben und so sah ich mich wenige Tage darauf im Kriegsministerium untergebracht
Die »Kriegs-Rohstoff-Abteilung« war durch Ministerialerlaß errichtet
sie hatte einen zweiköpfigen Vorstand
bestehend aus einem Obersten a
D
einem erfahrenen Mann
der gewißermaßen die militärische Deckung darstellte und die Erfahrungen des Kriegsministeriums in unserer jungen Abteilung verkörperte
und mir
dem die Aufgabe gestellt war
die Organisation zu schaffen
So saßen wir in vier kleinen Zimmern zu dritt mit einem Geheimen expedierenden Sekretär
der uns beigegeben war
und dessen praktische Erfahrungen wir in den Fährnissen der Geschäftsordnung schätzen lernten
Es war Mitte August
Vor meinem Fenster breitete ein wundervoller Ahorn seine Äste aus und überschattete das Dach
Unten lag der schöne Garten des Kriegsministeriums
darin schritt eine Wache langsam auf und ab
zwei alte Kanonen standen auf dem Rasen in der Sonne
Und hinter dieser friedlichen Stille ein hoher Schornstein
der deutete auf das Riesengebiet der deutschen Wirtschaft
das sich jenseits ausbreitete bis zu unseren flammenden Grenzen
Dieses Gebiet der donnernden Bahnen
der rauchenden Essen
der glühenden Hochöfen
der sausenden Spindeln
dieses unermeßliche Wirtschaftsgebiet dehnte sich vor dem geistigen Auge
und uns war die Aufgabe gestellt
diese Welt
diese webende und strebende Welt zusammenzufassen
sie dem Kriege dienstbar zu machen
ihr einen einheitlichen Willen aufzuzwingen und ihre titanischen Kräfte zur Abwehr zu wecken
Das erste
was geschehen mußte
war
Menschen zu finden
Ich trat an Freunde heran
und gewann als stellvertretendes Vorstandsmitglied meinen Kollegen von der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft
Professor Klingenberg
Es gelang mir ferner
meinen Freund von Moellendorff als Mitarbeiter zu gewinnen
der zuerst in freundschaftlichen Unterhaltungen den Finger auf diese ernste Wunde unserer Wirtschaft gelegt hatte
Nun waren wir zu fünft
die Arbeit konnte beginnen
Die erste Frage
die uns entgegentrat
war die Frage der Deckung
Wir mußten wissen
auf wieviel Monate das Land mit unentbehrlichen Stoffen versorgt war
davon hing jede Maßnahme ab
Die Meinungen der Industriellen widersprachen sich und gingen manchmal um das zehnfache auseinander
Eine maßgebliche Stelle fragte ich
Wie ist es
kann man eine Statistik über diese Sachen bekommen
»Jawohl«
sagte man mir
»diese Statistik ist zu schaffen«
Wann
»Etwa in sechs Monaten«
Und wenn ich sie in vierzehn Tagen haben muß
weil die Sache drängt
Da antwortete man mir
»Da gibt es keine«
Ich mußte sie aber haben
und hatte sie in vierzehn Tagen
Erforderlich war ein gewagter Griff
eine Hypothese
und diese Hypothese hat sich bewährt
Angenommen wurde
daß das Deckungsverhältnis im Durchschnitt der deutschen Wirtschaft annähernd das gleiche sein müßte
wie bei einer größeren
beliebig herausgegriffenen Gruppe
bis Lieferanten hatte das Kriegsministerium
Wenn wir eine Rundfrage veranstalteten bei diesen Lieferanten und uns nach ihrem Deckungsverhältnis in den verschiedenen Stoffen erkundigten
so konnten wir mit einiger Wahrscheinlichkeit erwarten
die Größenordnung der Deckung des Landes zu bekommen
Auf Bruchteile kam es nicht an
es handelte sich um große Züge
Das Experiment gelang
Nach vierzehn Tagen lichtete sich das Dunkel
nach drei Wochen wußten wir Bescheid
Bei wenigen Stoffen überschritt die Deckung des damals vorhandenen
seither weit überschrittenen Kriegsbedarfs die Frist eines Jahres
fast durchweg war sie erheblich geringer
Der Kreis der Stoffe
die wir zu bewirtschaften hatten
schien ursprünglich klein
ausgeschlossen war das Gebiet der Nahrungsmittel und der flüssigen Brennstoffe
eingeschlossen war alles
was Kriegsrohstoff genannt wurde
Die amtliche Definition lautete
»solche Stoffe
die der Landesverteidigung dienen und die nicht dauernd oder ausreichend im Inlande gewonnen werden können«
Als unzulänglich erkannt waren zu Anfang wenig mehr als ein Dutzend
später stieg die Zahl von Woche zu Woche und am Schluß war es ein reichliches Hundert
Was wir jetzt besaßen
war noch wenig
aber es bot eine Grundlage
Wir wußten jetzt
so und so sieht die Deckung im Lande aus
und allmählich trat die Aufgabe in ihrem ganzen Umrisse
freilich noch nicht ihre Lösung hervor
Vier Wege waren möglich und mußten beschritten werden
um die Wirtschaft im Lande umzugestalten
um das Verteidigungsverhältnis zu erzwingen
Erstens
alle Rohstoffe des Landes mußten zwangsläufig werden
nichts mehr durfte eigenem Willen und eigener Willkür folgen
Jeder Stoff
jedes Halbprodukt mußte so fließen
daß nichts in die Wege des Luxus oder des nebensächlichen Bedarfes gelangte
ihr Weg mußte gewaltsam eingedämmt werden
so daß sie selbsttätig in diejenigen Endprodukte und Verwendungsformen mündeten
die das Heer brauchte
Das war die erste und schwerste Aufgabe
Zweitens
wir mußten alle verfügbaren Stoffe jenseits der Grenzen ins Land hineinzwingen
soweit sie zu zwingen waren
sei es durch Kauf im neutralen
sei es durch Beitreibung im okkupierten Ausland
Durch Kauf ist manches hereingeflossen
späterhin
durch Beitreibung im okkupierten Auslande sehr viel und unentbehrliches
davon werde ich später reden
Die dritte Möglichkeit
die sich uns erschloß
war die Fabrikation
Wir mußten Bedacht darauf nehmen
daß alles das im Inland erzeugt wurde
was unentbehrlich und unerhältlich war
Wir mußten auch darauf Bedacht nehmen
daß neue Erzeugungsmethoden gefunden und entwickelt wurden
wo die alte Technik nicht ausreichte
Und nun der vierte Weg
es mußten schwer erhältliche Stoffe durch andere
leichter beschaffbare ersetzt werden
Wo steht es geschrieben
daß diese oder jene Sache aus Kupfer oder Aluminium gemacht werden muß
sie kann auch aus etwas anderem gemacht werden
Surrogate müssen herhalten
altgewohnte Fabrikate müssen aus neuen Stoffen geschaffen werden
Wenn die alten sich störrisch zeigen hinsichtlich ihres Stoffverbrauches
so muß dieser Eigensinn gebrochen werden
und es müssen solche Fabrikate erstehen
die weniger wählerisch sind hinsichtlich ihrer Erzeugungsmittel
Das waren die Methoden
die sich unserem Blick erschlossen hatten
nicht die Lösungen zwar
doch die Wege
die Möglichkeiten
die Hoffnungen
Auf der anderen Seite aber lagen unübersehbar die Widerstände
Die kriegswirtschaftliche Gesetzgebung stand etwa auf der Stufe friderizianischer Wirtschaft
Was das Kriegsleistungsgesetz uns freistellte
war
wenn man es seines theoretischen Ausdrucks entkleidet
ungefähr soviel
wie wenn ich sage
Kommt ein Rittmeister in ein Dorf
so kann er sich vom Ortsvorsteher Hafer geben lassen
und macht ihm der Ortsvorsteher Schwierigkeiten durch Säumigkeit
so darf er in gewissen Ausnahmefällen sich den Hafer selbst nehmen
Das war ungefähr der Inbegriff der Gesetzgebung
wie wir sie fanden
Es gab aber noch andere Schwierigkeiten
Zur Lösung der Aufgabe
die uns auferlegt war
bedurften wir der Mitarbeit vieler Behörden
In den ersten Tagen war es gelungen
die drei außerpreußischen Kriegsministerien zu einer sehr entgegenkommenden Erklärung zu bewegen
daß sie nämlich Preußen es überlassen würden
die Organisation zu schaffen
Das hat eine große Vereinfachung herbeigeführt
Aber mit vielen anderen Behörden war daneben zu verhandeln und zu arbeiten
Schon dadurch mußten Schwierigkeiten erstehen
daß das Problem nirgends bekannt war
Noch heute ist ja das deutsche Volk der Ansicht
daß die Rohstoffversorgung ganz von selbst geht
Über Nahrungsmittel wird den ganzen Tag gesprochen
das Problem der Rohstoffe
das geht so nebenher
Aber wie es am Anfang des Krieges lag
das müssen wir uns jetzt erst wieder mühsam vergegenwärtigen
Die ersten sechs Monate hatte niemand eine Ahnung davon
wofür wir eigentlich da waren
Der Reichstag
der im November zusammentrat
betrachtete uns als eine Art Handelsstelle
die dafür zu sorgen hatte
daß das Sohlenleder und die Wolle billiger würden
daß es sich um Fragen handelte
von denen Krieg und Frieden
Sieg und Niederlage abhingen
war niemandem geläufig und ist es bis zum heutigen Tage noch nicht allen
Unter diesen Verhältnissen hatten wir zu leiden
Um die Requisitionen in Belgien mußten wir kämpfen
denn es gab eine Auffassung
die theoretische Bedenken geltend machte
Unsere Umfragen bei der Industrie wurden an manchen Stellen als eine unzulässige Beunruhigung der Wirtschaft empfunden
Noch entschiedener wurde die Störung einzelner Friedensindustrien uns verübelt
Schritt für Schritt hatten wir unseren Weg zu bahnen
Doch kann ich sagen
in letzter Linie haben alle Behörden uns unterstützt
in letzter Linie haben wir doch überall Verständnis errungen und gesehen
daß unsere öffentliche Organisation geeignet ist
auf jedes noch so schwierige Problem einzugehen und es mit neuen Mitteln zu lösen
Aber die Anfänge waren schwer
Nun kommen die Schwierigkeiten
die in uns selbst lagen
Zu fünft hatten wir angefangen
Menschen wurden gesucht
die Personalbestände der Wirtschaft waren ausgeleert
Alles war an der Front
ging an die Front
Fabriken und Banken habe ich bestürmt
gebt mir Menschen
Ja
es wurden mir manchmal Menschen gegeben
die liefen nach zwei Tagen weg
denen paßte es nicht
von morgens bis abends zu arbeiten
und zwar umsonst und in einer Sache
von der sie nicht genau wußten
wozu sie diente
wohin sie führte
Andere blieben und fanden Gefallen
und so hat doch schließlich ein Kreis sich gebildet
eine Freischar sich zusammengefunden
die in ihrem Zusammenwirken vorbildlich war
und die ich mit schwerem Herzen verlassen habe
Kernhafte Menschen
begeisterungsfähig
freudig und arbeitskräftig
die aus den verschiedensten Berufen stammten
und schließlich alle zum gleichen Ziel hinstrebten
Da war es merkwürdig
wie wir alle fiskalisch wurden
denn das ist eine Eigenschaft des Deutschen
daß da
wo man ihn hinstellt
er mit seiner Aufgabe verwächst und sein ganzes früheres Dasein vergißt
Unsere Industriellen in diesen Stellungen waren bald so fiskalisch geworden
daß wir manches vorwurfsvolle Wort von unseren eigenen Industrien zu hören bekamen
Da war ein Elektrotechniker
der hatte das ganze Lederwesen unter seiner Obhut
da war ein Metallurge
der hatte die chemischen Industrien
da war ein Nationalökonom
der hatte Textilien
nur der Kautschukindustrie war als Verweser ein Fachgenosse beschieden
Fast jeden Tag mußten neue Kräfte eingestellt werden
Denn unter jedem Dezernat wuchs nach abwärts eine hierarchische Pyramide
Zweigorganisationen entstanden
Einzelaufgaben wuchsen zu mächtigen Arbeitsgebieten aus
in wenig Monaten war der Umfang einer normalen Behörde überschritten und noch immer dehnte sich der Kreis der Verantwortungen
Alle diese Menschen mußten geworben und angelernt werden
Es verging Zeit und kostete Arbeit
bis diese Kaufleute und Techniker zu Beamten umgeschaffen waren
bis sie die Gewohnheiten des behördlichen Verkehrs
der klippenreichen Geschäftsordnung
des amtlichen Schriftwesens
und vor allem die Aufgaben ihres eigenen
neugeschaffenen Wirkungskreises sich angeeignet hatten
Die größten Schwierigkeiten aber lagen in Raum und Zeit
Im Raum
Vier Zimmer hatte das Kriegsministerium uns anfänglich zur Verfügung gestellt
und das war nichts geringes
denn das Kriegsministerium war in härtester Arbeitsanspannung
Wir verlangten Räume
sie wurden bewilligt
Da gab es schon Umzüge
die schwierig waren und Wochen dauerten
Dann brauchten wir Räume
Da mußten Abteilungen das Feld räumen
die seit Jahrzehnten unbewegt geblieben waren
und die mit Aktenstücken aufbrachen
Das war eine Sache von Monaten
Während dieser Zeit waren unsere Korridore schwarz von Menschen
die Vormittage lang auf Abfertigung warteten
Die Einstellung neuer Kräfte war vorübergehend gehemmt
es entstanden Verzögerungen in der Abwicklung der Geschäfte
die uns zu ersticken drohten
Zuletzt blieb uns nichts anderes übrig
wir mußten unter eigener Verantwortung Wohnungen in der Wilhelmstraße mieten
einrichten und besetzen
die nachträglich als Amtsräume des Ministeriums genehmigt wurden
Heute hat die Abteilung eine ganze Straßenfront in der Verlängerten Hedemannstraße und wird die nächste vielleicht bald dazu haben
Und nun die Zeit
Es galt
Organisationen täglich und stündlich neu zu schaffen
Verfügungen zu entwerfen
umzuarbeiten und anzupassen
Verhandlungen mit Industriellen zu führen
Versammlungen einzuberufen
eine Korrespondenz von zweitausend täglichen Nummern zu bewältigen
daneben mit den Behörden die Fühlung aufrecht zu erhalten
die neu eingetretenen Menschen anzulernen
dem Strom der Besucher
den Fragenden und Wünschenden standzuhalten – das verlangte einen Tag von Stunden
Eins aber kam uns zugute
Ich habe von der allgemeinen Verkennung unserer Aufgabe gesprochen
als von einem Nachteil
Sie war aber auch von Nutzen
denn die öffentliche Kritik
die heute in das Ernährungsproblem eingreift
ließ uns ziemlich ungestört
Was wir machten
wurde zwar als eine Art von unliebsamer und unnötiger Behelligung der Industrie angesehen
aber man machte uns doch schließlich wenig Schwierigkeiten
Es kamen ab und zu Professoren
die sagten
es wäre alles falsch
wir müßten alles von vorn anfangen
Es kamen auch Abgeordnete
die sagten
es wäre allerdings falsch
und was die Professoren gesagt hätten
wäre auch falsch
es müßte nochmals geändert werden
Abgesehen von einer grauenhaften Schreibarbeit hat es uns nichts geschadet
Nun kommen wir zu der Lösung
Bei der Lösung handelte es sich zunächst darum
Rechtsbegriffe neu zu schaffen
Von der Unvollständigkeit und Unvollkommenheit unserer juristischen Grundlage habe ich Ihnen schon erzählt
Es mußte der Grundbegriff gefunden werden
der es uns ermöglichte
den wirtschaftlichen Kreislauf umzugestalten
Wir schufen einen neuen Begriff der Beschlagnahme
mit etwas Willkür zwar
aber das Belagerungsgesetz stand uns zur Seite
und später ist alles auch unabhängig vom Belagerungszustand gesetzlich sanktioniert worden
Dieser Begriff der Beschlagnahme bedeutet nicht
daß eine Ware in Staatseigentum übergeht
sondern nur
daß ihr eine Beschränkung anhaftet
daß sie nicht mehr machen kann
was sie oder ihr Besitzer
sondern was eine höhere Kraft will
Diese Ware darf nur noch für Kriegszwecke verwendet werden
man darf sie verkaufen
verarbeiten
transportieren
in jede beliebige Form bringen
aber was sie auch erlebt
immer bleibt sie mit dem Gesetz behaftet
daß sie nur der Kriegführung dienen kann
Zu Anfang hat man sich schwer mit diesem Begriff abgefunden und uns oft gesagt
das wäre nicht richtig gewesen
wir hätten alles konfiszieren sollen
Ich erwähne das nicht
um nochmals zu widerlegen
denn die Behauptung fällt in sich zusammen
Hätten wir die Güter auch nur eines einzigen Wirtschaftskreises
etwa der Metalle
requiriert
also alles Kupfer
Zinn
Nickel
Aluminium
Antimon
Wolfram
Chrom
so wären wir Besitzer geworden von Millionen einzelner Warenposten
und jeden Tag wären ungezählte Anfragen gekommen
Was soll mit diesem und jenem Warenposten gemacht werden
Darf er gewalzt
gezogen
gegossen werden
Wer soll ihn bekommen
Er wird dringend gebraucht
Und auf der anderen Seite hätte die ganze Verarbeitung stillgestanden
bis eine neue Verteilung vorgenommen war
Und die Überwachung und Verrechnung von Milliardenwerten unbekannter Posten wäre uns zur Last gefallen
Der Begriff der Beschlagnahme hat sich bewährt
und wird aus unserem Kriegswirtschaftsleben nicht mehr verschwinden
Aber die neue Rechtsform hat uns durch schwere Gefahren geführt
Denn in dem Augenblick
wo eine Ware beschlagnahmt war
hörte die Friedenswirtschaft auf
Wenn bei einem Metallindustriellen die Metalle beschlagnahmt waren
durfte er nicht mehr Friedensarbeit leisten
er war auf Kriegsaufträge angewiesen
er mußte seine Anlagen und Maschinen
seine Arbeitsmethoden und Produkte auf Kriegsarbeit umstellen
er mußte ein neues wirtschaftliches Leben anfangen
Es war eine furchtbare Belastungsprobe für die Industrien
vor allem der metallurgischen
der chemischen und der Textilproduktion
In jenen schweren Wochen Ende letzten Jahres
als die Verfügungen erlassen waren
kamen meine Kollegen von der AEG zu mir und sagten
»Wissen Sie
was Sie gemacht haben
Das kann für uns brotlose Arbeiter bedeuten
«
Es ist gegangen
Zwei Monate lang haben wir der Industrie noch gewisse Freigaben zugestanden
wenn auch schweren Herzens
denn wer konnte wissen
ob nicht die Tonne Salpeter
die hier freigegeben wurde
bei einer belagerten Festung oder bei einer Schlacht einen Ausschlag geben würde
Irgendwo muß man Verantwortungen übernehmen
und wir haben es getan
Nach zwei Monaten war die Umstellung unserer Industrie vollzogen
Die deutsche Industrie hat diese Neugestaltung bewirkt
ohne davon zu reden
ohne einen Zusammenbruch
schweigend
großzügig
selbstbewußt
mit höchster Tatkraft und Schaffenslust
Das
meine Herren
ist ein Ruhmesblatt der deutschen Industrie
das niemals vergessen werden darf
Weder Frankreich
noch England
noch die Vereinigten Staaten
noch irgendeine der feindlichen und halbfeindlichen Nationen macht das nach
Das war der Begriff der Beschlagnahme
ihre Wirkung war die wirtschaftliche Umstellung
Und nun komme ich zum zweiten Werkzeug
Wir wußten
daß diese Wirtschaft neu geboren werden mußte
wir wußten
daß sie nun in irgendwelcher neuen Form ihr Material verteilen und bereit halten mußte
Wie sollte das geschehen
Der Heeres- und Marineverwaltung mußte die volle Freiheit gewahrt werden
ihre Aufträge dahin zu geben
wo sie wollten
wir konnten keiner Behörde sagen
wir schreiben euch vor
wo ihr eure Bestellungen zu machen habt
Auf der anderen Seite mußte derjenige
der nun der Beauftragte der Behörde geworden war
das Material bekommen
das er brauchte
Es mußten Organismen geschaffen werden zum Aufsaugen
Aufspeichern und zum Verteilen dieses Warenstromes
der in einer neuen Bewegungsform und mit neuen Zufuhren durch die Adern des deutschen Verkehrs rollte
Da mußte abermals ein neuer Begriff entstehen
der Begriff der Kriegswirtschafts-Gesellschaften
Heute ist das eine Sache
von der man wie von einer altererbten spricht
Viele dieser Kriegsgesellschaften sind in aller Munde
man kennt sie und empfindet sie als ein längst Gegebenes
Aber das Paradox ihres Wesens schien so groß
daß selbst in unserem engsten Kreise
der sonst in großer Einhelligkeit unsere Maßnahmen durchdachte
eine Spaltung über die Möglichkeit und Durchführbarkeit dieser Schöpfung entstand
Auf der einen Seite war ein entschiedener Schritt zum Staatssozialismus geschehen
der Güterverkehr gehorchte nicht mehr dem freien Spiel der Kräfte
sondern war zwangsläufig geworden
Auf der anderen Seite wurde eine Selbstverwaltung der Industrie
und zwar in größtem Umfang durch die neuen Organisationen angestrebt
wie sollten die gegenläufigen Grundsätze sich vertragen
Man hat denn auch hinterdrein mit größerem oder geringerem Wohlwollen uns gesagt
wie man es anders hätte machen sollen
wir hätten nicht die Gesellschaften gründen
sondern den behördlichen Apparat vergrößern sollen
Heute sind die Stimmen der Kritik verstummt
Wer indessen noch zweifelt
dem empfehle ich einen Besuch in der Kriegsmetall- oder Kriegschemikalien-Gesellschaft
Wenn er dort Tausende von Menschen an der Arbeit sieht
diesen Bienenkorb vor Augen hat
den Strom von Besuchern
Korrespondenzen
Transporten und Zahlungen verfolgt
so wird er sich sagen
in den Behördenrahmen war diese Aufgabe nicht mehr hineinzupressen
sie mußte den wirtschaftlichen Berufskräften und der Selbstverwaltung überlassen werden
So entstand der Begriff der Kriegsgesellschaft aus dem Wesen der Selbstverwaltung und dennoch nicht der schrankenlosen Freiheit
Die Kriegsrohstoffgesellschaften wurden gegründet mit straffer behördlicher Aufsicht
Kommissare der Reichsbehörden und der Ministerien haben das unbeschränkte Veto
die Gesellschaften sind gemeinnützig
weder Dividenden noch Liquidationsgewinne dürfen sie verteilen
sie haben neben den gewöhnlichen Organen der Aktiengesellschaften
Vorstand und Aufsichtsrat
noch ein weiteres Organ
eine unabhängige Kommission
die von Handelskammermitgliedern oder Beamten geleitet wird
die Schätzungs- und Verteilungskommission
Auf diese Weise stehen sie da als ein Mittelglied zwischen der Aktiengesellschaft
welche die freie wirtschaftlich-kapitalistische Form verkörpert
und einem behördlichen Organismus
eine Wirtschaftsform
die vielleicht in kommende Zeiten hinüberdeutet
Ihre Aufgabe ist es
den Zufluß der Rohstoffe in einer Hand zusammenzufassen und seine Bewegung so zu leiten
daß jede Produktionsstätte nach Maßgabe ihrer behördlichen Aufträge zu festgesetzten Preisen und Bedingungen mit Material versorgt wird
Auch von den Industriellen wurden die neuen Rohstoff-Gesellschaften nicht durchweg willkommen geheißen
Die Metallindustriellen waren einigermaßen willig
Sie fragten zwar
Wozu soll das
eine Aktiengesellschaft
die nichts verdient
was sollen wir damit anfangen
Wir haben bisher unsere Wirtschaft besorgt und können es auch weiter
Dennoch willigten sie ein
vielleicht zum Teil mir zu Gefallen
vielleicht auch
weil sie sich sagten
es ist nicht viel dabei verloren
Schon anders war es mit den Chemikern
Das sind ganz große Herren aus dem Rheinland
selbstbewußt
Träger großer Verantwortungen
Chefs ungezählter Arbeiterbataillone
denen war das neue Wesen anfangs nicht ganz geheuer
Ein einflußreicher Herr fuhr im Rheinland herum und warnte vor den neuen Experimenten
Aber schließlich kam es doch im Hofmannhaus zu einer konstituierenden Versammlung
die verlief anfangs friedlich
gegen Ende aber wurde sie leidenschaftlich bewegt
Als die Herren sahen
den Salpeter kann man ihnen nicht unbeschränkt lassen
da wurden sie unzufrieden
und es gab eine Szene
die von ferne an das Ballhaus in Paris im Jahre erinnerte
Trotzdem kam die Gründung zustande
und heute müssen wir ebenso tief und freudig den Chemikern danken für ihr Zusammenwirken wie für ihre Leistungen
Denn diese vorbildliche deutsche Industrie hat zwar mit den ersten Maßnahmen vielleicht sich etwas schwerer abgefunden
dafür hat sie an Initiative und Erfindungskraft
an Kühnheit und Nachhaltigkeit vielleicht die höchste Stelle unserer wirtschaftlichen Kriegsführung erreicht
Fast jede Woche brachte neue Gründungen
Mit Metall fing es an
dann kamen Chemikalien
dann kam Jute
Wolle
Kammwolle
Kautschuk
Baumwolle
Leder
Häute
Flachs
Leinen
Roßhaar
teils Aktiengesellschaften
teils Abrechnungsstellen
Alle diese Schöpfungen verlangten wochenlange Vorverhandlungen
Einigung unter den Industriellen
Verständigungen über die Bedingungen
Beschaffung von neuen Kräften
Direktoren
Prokuristen und Geschäftsräumen
und alles das innerhalb einer Wirtschaft
in der verantwortliche Kräfte immer spärlicher zur Verfügung standen
Heute zählt das Beamtenpersonal der Gesellschaften
Untergesellschaften und Zweigorganisationen nach Tausenden
ihr Umsatz nach Hunderten von Millionen
So saßen wir in tiefster Arbeit
Auf der einen Seite schwoll der Berg der beschlagnahmten Waren und machte dauernde Verhandlungen mit den Wirtschaftsleitern erforderlich
auf der anderen Seite entstanden unsere Organisationen und verlangten Einarbeitung
Aufsicht
Mitwirkung
zwischen beiden Aufgaben kämpften wir um den Ausbau unserer Abteilung
um Raum
Menschen
Ordnung und Geschäftsgang – und schon trat eine neue Aufgabe gewaltigen Umfangs
heiß ersehnt und hochwillkommen an uns heran
Unsere siegreichen Heere waren vorgedrungen
Belgien und ein Teil von Frankreich war unterworfen
und auch in Rußland wurde es heller
Nun handelte es sich darum
den Rohstoffbesitz dieser drei Landgebiete auszuschütten über das vierte
Durch Kauf in neutralen Staaten hatten wir manches ins Land bekommen
doch bald sorgten die Engländer durch ihre Gegenorganisationen
durch ihren Terrorismus zu Lande und zur See dafür
daß die Zufuhr nachließ
Nun hatte die Gewalt der deutschen Waffen drei reiche Provinzen unserer Wirtschaft erschlossen
ein geographischer Glücksfall fügte es
daß fast zu gleicher Zeit die gesamten Zentren des kontinentalen Wollhandels in unsere Hand fielen
beträchtliche Vorräte an Kautschuk und Salpeter traten hinzu
Nun hieß es
diese Schätze heben und nutzbar machen und dabei doch Recht und Gesetz wahren
Übersicht behalten und die Wirtschaft der Länder nicht mit einem Schlage vernichten
Das war eine Aufgabe
die materiell umfassend und dennoch nicht so schwierig war wie die vorausgegangenen
denn sie lehnte sich an vorhandene Erfahrung an
ein Land mit Organisationen zu durchdringen
Filialen zu schaffen
und diese mit Zweiganstalten zu umgeben
Läger durchforschen und aufnehmen zu lassen
Beschlagnahmen zu erwirken
Vereinbarungen über Umladeplätze
Verzollungswesen
einzuräumende Eisenbahngleise zu treffen
alles das waren Dinge
die Zeit und Menschen erforderten
die aber nicht mehr auf dem schwankenden Grunde unerforschter Wirtschafts- und Rechtsverhältnisse sich abspielten
Mit gewissen Ausnahmen
denn auch in Belgien war die Frage der Übereignung eine nicht ganz einfache
Über die Frage der Entschädigung stritten sich die Geister noch nach Monaten
nachdem wir die Substanz schon in unseren Besitz gebracht hatten
Aber immerhin
diese Aufgabe war im wesentlichen mit gegebenen Erfahrungen zu lösen und sie wurde gelöst
Jetzt war ein gewaltiges Warengeschäft unserer Abteilung angegliedert
die schon damals auf den Umfang eines merkantilen Weltunternehmens angewachsen war
da traten von neuem schwere Gefahren auf
Und um diese Gefahren zu schildern
will ich gleich in das tiefste Fabrikationsproblem greifen und will etwas erzählen – Zahlen werde ich nicht nennen – von der Stickstoffaufgabe
die sich uns bot
Sie wissen
daß die unentbehrlichen Explosivstoffe der Kriegsführung auf der Grundlage der Salpeterverbindungen ruhen
daß Salpeter eine Stickstoffverbindung ist
und daß somit die Kriegsführung in gewissem Sinne ein Stickstoffproblem darstellt
Unsere Stickstoffrechnung am Anfang des Krieges war nicht ungünstig
Ich will Zahlen fingieren
die falsch sind
aber Verhältnisse geben
Nehmen Sie an
es seien Tonnen Stickstoff im Lande gewesen
und nehmen Sie an
Tonnen hätten wir mit Sicherheit erwartet in Ostende und Antwerpen
das wären zusammen Tonnen
Bei einem monatlichen Verbrauch von Tonnen hätte das Monate gelangt
Ich betone
es sind nur Verhältniszahlen
Das Deckungsverhältnis sah somit ganz gut aus
Es wurde Anfang September und der Krieg entwickelte sich
Wir machten uns immer wieder unsere Rechnungen
verglichen immer wieder mit den Unterlagen
die uns die verbrauchenden Stellen boten
Immer wieder ergab sich die Antwort
diese Deckung stimmt
Da dämmerte plötzlich die Besorgnis auf
Wie ist das
wenn nun der Krieg im Osten die gleichen Dimensionen annimmt wie im Westen
Wenn der Krieg noch hartnäckiger und umfangreicher wird
als wir ihn uns vorstellen können
Wie ist es dann mit der Stickstoffdeckung
Darauf war keine Antwort
Es war ein beklommener Vormittag
als ich dem Stellvertretenden Kriegsminister diese Erwägung unterbreitete
und ihn um die Erlaubnis bat
eine beliebige Zahl von chemischen Fabriken bauen zu lassen
und nämlich so viele
als die Chemie leisten könne
Der Kriegsminister
Exzellenz von Wandel
in seiner großzügigen
ruhigen und entschlossenen Art gab sofort die Autorisation
mit der chemischen Industrie zu verhandeln
Technisch im höchsten Maße wertvolle Vorarbeiten waren geleistet worden
Exzellenz Fischer und Geheimrat Haber hatten in sehr dankenswerter Weise das Problem der Salpetergewinnung größten Umfangs bearbeitet
und die chemische Industrie war durchaus nicht überrascht
als sie vor die Frage gestellt wurde
diese Unternehmungen zu schaffen
Der Bau einer größeren Zahl von Fabriken wurde vereinbart
und die Chemiker
kühn
selbstbewußt und vertrauensvoll
gingen auf die Bedingung ein
daß die Fabriken unter Dach sein mußten
bevor ich in der Lage war
ihnen den Vertrag vom Reichsschatzamt genehmigt zuzuschicken
Die Fabriken waren unter Dach
noch bevor der Vertrag unterschrieben war
das war ungefähr zu Weihnachten
Die Stickstoffabrikation war eine deutsche Produktion geworden
ein Weltproblem war gelöst
die schwerste technische Gefahr des Krieges war abgewendet
Aber während diese Fabriken aufstiegen
kamen die Nachrichten von der Front
wir brauchen nicht mehr Tonnen
sondern
nicht mehr
sondern
nicht mehr
sondern
und hier will ich
um auch nicht Proportionen erkennen zu lassen
nicht sagen
bis zu welchem Vielfachen die Forderungen der Front sich steigerten
So viel aber darf angedeutet werden
daß die ursprüngliche Deckung sich auf einen Bruchteil vermindert hatte
Hätten wir erst dann mit dem Bau begonnen
als diese Verhältnisse greifbar geworden waren
also zwei oder drei Monate später
so wäre eine bedenkliche Zwischenzeit eingetreten
und zwar gerade damals
als der galizische Durchbruch einen gewaltigen Munitionsaufwand forderte
Waren und blieben auch die chemischen Fabrikationen
insbesondere die Salpetersäureanlagen
die wichtigsten unserer neugeschaffenen Gütererzeugungen
so haben doch noch eine Anzahl umfangreicher Produktionsstätten sich ihnen zur Seite gestellt
Metallraffinationen und Wiedergewinnungsanlagen wurden errichtet
die bergbauliche Produktion wurde gehoben
elektrolytische und elektrothermische Werke wurden erstellt und erweitert
teils durch unmittelbares Eingreifen der Kriegsrohstoffabteilung
teils durch Vermittelung der Rohstoffgesellschaften
Inmitten dieser Tätigkeit wurde uns eine weitere Aufgabe zuteil
die eigentlich mit der Wehrbarmachung des Landes nur mittelbar zu tun hatte
die aber aus allgemein wirtschaftlichen Gründen sich nicht abweisen ließ und die kaum anders als durch uns gelöst werden konnte
Ich habe erwähnt
daß der Reichstag im November von uns etwa die Vorstellung hatte
wir seien eine Stelle für Verbilligung der Marktpreise
und eine Sitzung der großen gemischten Kommission war für den beteiligten Zuhörer
der sich nicht verteidigen durfte
nicht sehr angenehm
Mit Recht waren die Herren ungehalten über einzelne stark gesteigerte Rohstoffpreise
die auch uns zu denken gaben
Man wußte jedoch nicht
daß uns zunächst die weit dringendere Sorge obgelegen hatte
die Gefahr des Mangels abzuwenden
bevor wir an die wichtige und dennoch sekundäre Frage der Kosten herantreten konnten
Sofortige Abhilfe wurde gefordert
Wir hatten indessen bereits Mittel und Wege gefunden und waren mit der Lösung fast zu Ende
Angefangen hatten wir mit der Festsetzung der Höchstpreise für Metalle
Sie war nicht einfach
denn nicht nur die Mehrzahl der wichtigeren Metalle war zu bedenken
sondern auch ihre Legierungen
die Altmetalle und die vorverarbeiteten Produkte
Nach langen Verhandlungen war eine Tabelle zustande gekommen
die zwar nicht in allen Positionen der Industrie und vor allem dem Handel gefiel
gegen die aber schließlich nicht mehr viel einzuwenden war
und die vom Bundesrat angenommen wurde
Sodann wurden die Höchstpreise für eine Gruppe bewältigt
die bei den Fachleuten als unüberwindlich galt
die Wollen und Wollprodukte
Hier handelte es sich um die Vielfältigkeit der Herkunft
multipliziert mit der Zahl der Qualitäten
das Produkt dieser Größen abermals multipliziert mit der Zahl der Verarbeitungsstadien
Das ergab eine Mannigfaltigkeit
die nach Hunderten von Positionen zählte
aber zuletzt kam auch hier ein Merkblatt zustande
das für die Besitzer nicht allzugroße Härten enthielt und den Erfordernissen der Kriegswirtschaft entsprach
Näherte sich die Festsetzung von Höchstpreisen schon mehr einem Ausflug auf allgemeinwirtschaftliches Gebiet
so war die Beschaffung und Einführung von Ersatzstoffen und Surrogaten ein Teil unserer eigensten Aufgaben
Die preußische Uniformierung mußte in ihrer stofflichen Zusammensetzung geändert werden
Die Gewebe wurden durch Verwendung von Kammgarn und anderen Erzeugnissen gestreckt
Helmbeschläge
Knöpfe und andere Zutaten lernten auf die Verwendung von Sparmetallen verzichten
Im Munitionswesen wurde manches seltnere Metall durch Zink und Stahl ersetzt
die Elektrotechnik mußte einen Teil ihrer Leitungen und Fassungen aus ungewohnten Metallen erstellen und erreichte es
daß manches Erzeugnis sich verbilligte
In der chemischen Industrie entstanden große Anlagen
die teils bekannte
teils neuerprobte Ersatzstoffe lieferten
Selbst auf die Textilindustrie erstreckte sich das System der Wiedergewinnung und Auswechselung
Nur wenige Industriezweige können sagen
daß sie heute noch durchweg mit dem Urmaterial arbeiten
dessen sie vor dem Kriege gewohnt waren
und viele haben auch aus dieser Form der Umstellung Nutzen gezogen
In kurzen Zügen möchte ich Ihnen jetzt ein Bild der Kriegs-Rohstoff-Abteilung geben
wie sie ungefähr zu Beginn dieses Jahres ausgesehen hat
Eine Zentralsektion sorgte für die Gesamtpolitik und Initiative der Abteilung
Sie führte die Verhandlungen mit den Behörden
bearbeitete jede neue organisatorische Maßnahme und Verfügung
bereitete die Vorträge beim Minister vor
verhandelte mit industriellen Gruppen
Abgeordneten und Interessenten
prüfte wirtschaftliche und juristische Fragen
ergänzte den Personalbestand
faßte den Briefwechsel der Abteilung zusammen
verfaßte die Vierteljahrsberichte und trug die Verantwortung für den Organismus
Daneben erstreckte sich das Gebiet der verschiedenen Referate
Die Referate bewältigten teils zusammenfassend
teils gesondert die Gebiete der Einzelstoffe
und hinter ihnen standen ausführend und mitwirkend die Meldestellen und Rohstoffgesellschaften mit ihren Hilfsorganisationen und Tochterinstituten
Es gab Referate für Metalle
Chemikalien
Baumwolle
Wolle
Jute
Kautschuk
Leder
Häute
Hölzer
für organische Produkte
Dieses Referatengebiet machte den eigentlichen Wirtschaftskörper unserer Abteilung aus
Daneben bestand die Beschlagnahmestelle
diejenige Stelle
die den Strom der beschlagnahmten Stoffe regelte
die Gesetzgebung der Beschlagnahmen und Belegscheine ausarbeitete
den Verkehr mit den Besitzern der Ware führte und mit einem System von Revisoren die Befolgung der Maßnahmen überwachte
Ursprünglich führte diese Stelle auch die Statistik
die später abgespalten und auf eine Reihe von Meldestellen übertragen wurde
Die Beschlagnahmestelle arbeitete mit einem erheblichen Beamtenapparat
ihre Formulare und Drucksachen gingen auf dem Wege über die Generalkommandos jeden Tag über ganz Deutschland hinaus
Das Warengeschäft erforderte eine gesonderte Speditions-
Buchführungs-
und Überwachungsabteilung
Milliardenwerte waren aus den okkupierten Gebieten abzutransportieren
Zehntausende von Doppelladern rollten über unsere Schienen und füllten über deutsche Lager
Die Lager mußten eingerichtet und überwacht werden
die Waren mußten verfrachtet
den Lagern zugeführt
entladen
kontrolliert
an die Rohstoffgesellschaften verteilt und verrechnet werden
Ein Speditionsamt sorgte für die Transporte und bediente sich einer eigenen Treuhandgesellschaft zur Überwachung der Frachtsätze
eine Abrechnungsstelle – vielleicht eine der größten
die das deutsche Warengeschäft aufwies – führte Buch über jede Warensendung
die Lille oder Roubaix oder Antwerpen verließ
über ihr Eintreffen auf den Umladeplätzen Haspe
Frankfurt
Mannheim
über den Eingang in die Lager
und über den Ausgang nach den weitverzweigten Verbrauchsstellen
Am April konnte ich dem Preußischen Kriegsministerium die Abteilung als ein gehendes
eingearbeitetes
fertiges Werk übergeben
Ich habe die Freude
daß der größte Teil meiner Mitarbeiter bei der Behörde geblieben ist
Unter der Leitung meines sehr verehrten Nachfolgers
des Herrn Major Koeth
hat die Abteilung gewaltig an Umfang gewonnen
sie hat zahlreiche neue Organisationen geschaffen
sie hat sich behördlich vervollkommnet
An Personal
Flächenraum und Arbeitsgebiet steht sie außer dem Kriegsministerium und Eisenbahnministerium wohl keiner preußischen Behörde nach
obwohl sie darin sich von allen anderen unterscheidet
daß sie in acht Monaten entstanden ist
Das fünfte Hundert der Beamten im Hause dürfte dieser Tage überschritten sein
und die Angestellten der Rohstoffgesellschaften und ihrer Zweiganstalten sind auf mehrere Tausend zu schätzen
Als Exzellenz von Falkenhayn im Frühjahr nach Berlin kam und nach dem Stande unserer Versorgung fragte
konnte ich ihm sagen
Wir sind in allem Wesentlichen gedeckt
der Krieg ist von der Rohstoffbeschaffung unabhängig
Dem Reichstage hat der Kanzler dies bestätigt
Daß es ein Produkt gibt
mit dem wir von der Hand in den Mund leben
wissen Sie alle
Die Deckung der übrigen ist zum Teil eine absolute
es wird so viel geschaffen
wie verbraucht wird
bei allen anderen reicht sie aus für eine Kriegsdauer
deren Länge im Belieben unserer Gegner steht
Auf einzelnen Gebieten haben wir überdies die Versorgung unserer Bundesgenossen übernehmen können
Die englische Blockade der Rohstoffe ist wirkungslos geworden
Noch mehr als das
ihre Wirkung hat sich gegen England selbst gewendet
Die schwerste Sorge hat England heute durch seine schrankenlose freie Wirtschaft
England kann kaufen und kauft
und fürchtet jeden Kauf
den einer seiner Untertanen im Auslande tätigt
Denn jeder Kauf – ob es Tee ist oder Salpeter – verschlechtert die Zahlungsbilanz
jeder Kauf erfordert Zahlungsmittel
und da die Zahlung nicht voll in Ware geleistet werden kann
weil die Exportindustrie zum Teil auf Munitionsarbeit umgestellt ist
so treibt jeder Kauf englische Anlagewerte ins Ausland
Unsere erzwungene Binnenwirtschaft
mit der wir uns abgefunden haben
hat manche Sorge gekostet und manchen Nachteil gehabt
aber die Kraft hat sie uns gegeben
daß wir nun auch den vollen Kreislauf der Mittel für uns in Anspruch nehmen können
Unsere Güter erzeugt das Inland und das Inland verzehrt sie
aus unseren Grenzen kommt nur das hinaus
was unsere Kanonen hinausschleudern
das genügt
um unser Dasein merkbar zu machen
Den Gegenwert seines Verzehrs zahlt der Staat bar
das bare Geld kehrt zu ihm zurück als Darlehn und tritt von neuem in den Kreislauf ein
Unsere Wirtschaft ist die geschlossene eines geschlossenen Handelsstaates
In die Zukunft werden unsere Methoden nach mancher Richtung wirken
Allgemeine soziale Fragen möchte ich nicht berühren
Wieweit auf das Gebiet der Gesamtwirtschaft
auf die Frage der kapitalistischen Wirtschaftsordnung und ihrer möglichen Reform die Arbeitsweisen einwirken werden
die hier geschaffen worden sind
liegt außerhalb des Rahmens dieses Vortrages
Aber eine Wirkung in die Ferne der Zeiten werden schon wir erleben
das ist eine neue Fürsorge der Bewirtschaftung
eine neue Auffassung vom Rohstoff
Vieles wird ersetzt bleiben
was man für unersetzlich hielt
an vielen Stellen
wo man fremde Metalle verwandte
wird man einheimische verwenden
von manchen fremden Produkten