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aseipelt committed Oct 9, 2024
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Expand Up @@ -6,17 +6,17 @@ excerpt: "ViFE-Mitglied Agnes stellt sich vor und berichtet von ihrem Weg zum Vi
teaserImage: "/assets/blog/2024-10-10/agnes.JPG"
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Mein Name ist Agnes Seipelt und ich bin seit 2017 offiziell Teil des ViFE. 2009 habe ich in Detmold/Paderborn den Zwei-Fach Bachelor mit den Fächern Musikwissenschaft und Romanistik begonnen, den ich 2014 mit einer Arbeit zu John Adams‘ Orchesterwerk „Harmonielehre“ abschloss. Mein Interesse an (digitaler) Edition und meine ersten Berührungspunkte mit dem ViFE begannen mit einem von Joachim Veit und Stefanie Acquavella-Rauch geleiteten Projektseminar zur Edition der Fiedellieder des Komponisten Carl Louis Bargheer. Die Quellen der Fiedellieder liegen in der Lippischen Landesbibliothek und wurden von den TeilnehmerInnen in Kooperation mit den damaligen MitarbeiterInnen des Edirom Projekts und weiteren ViFEn in eine Hybridedition überführt, die gedruckt im Carus Verlag erschien sowie online in einer Edirom Anwendung unter [https://bargheer.edirom.de](https://bargheer.edirom.de/edition/index.html) verfügbar ist.
Mein Name ist Agnes Seipelt und ich bin seit 2017 offiziell Teil des ViFE. 2009 habe ich in Detmold/Paderborn den Zwei-Fach Bachelor mit den Fächern Musikwissenschaft und Romanistik begonnen, den ich 2014 mit einer Arbeit zu John Adams‘ Orchesterwerk „Harmonielehre“ abschloss. Mein Interesse an (digitaler) Edition und meine ersten Berührungspunkte mit dem ViFE begannen mit einem von Joachim Veit und Stefanie Acquavella-Rauch geleiteten Projektseminar zur Edition der *Fiedellieder* des Komponisten Carl Louis Bargheer. Die Quellen der Fiedellieder liegen in der Lippischen Landesbibliothek und wurden von den TeilnehmerInnen in Kooperation mit den damaligen MitarbeiterInnen des Edirom Projekts und weiteren ViFEn in eine Hybridedition überführt, die gedruckt im Carus Verlag erschien sowie online in einer Edirom Anwendung unter [https://bargheer.edirom.de](https://bargheer.edirom.de/edition/index.html) verfügbar ist.


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<img src="{{ '/assets/blog/2024-10-07/agnes.JPG' | relative_url }}" alt="Agnes Seipelt" style="height: 400px"/>
<figurecaption>Bei der GfM-Jahrestagung in Saarbrücken im Oktober 2023, hochkonzentriert. Normalerweise schaue ich netter. Foto: Ran Mo</figurecaption>
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Im Masterstudium Musikwissenschaft habe ich den Professionalisierungsbereich „Digitale Edition“ gewählt, wo ich durch Seminare und Vorlesungen zu Theorie und Methoden Digitaler Musikwissenschaft und Informatik einen Ein- und Überblick über das Feld bekam. Nebenbei habe ich durch die Arbeit als Studentische Hilfskraft in Forschungsprojekten wie der Weber-Gesamtausgabe und dem Hoftheater-Projekt aber die realen Anwendungsfälle und die tägliche Praxis erlebt, was sehr wertvoll war, nicht zu sprechen von den Kontakten zu einigen ViFEn.
Im Masterstudium Musikwissenschaft habe ich den Professionalisierungsbereich „Digitale Edition“ gewählt, wo ich durch Seminare und Vorlesungen zu Theorie und Methoden Digitaler Musikwissenschaft und Informatik einen Ein- und Überblick über das Feld bekam. Nebenbei habe ich durch die Arbeit als Studentische Hilfskraft in Forschungsprojekten wie der [Weber-Gesamtausgabe](https://www.weber-gesamtausgabe.de) und dem [Hoftheater-Projekt](https://hoftheater-detmold.de) aber die realen Anwendungsfälle und die tägliche Praxis erlebt, was sehr wertvoll war, nicht zu sprechen von den Kontakten zu einigen ViFEn.

Thematisch habe ich mich schon immer am meisten für die Codierung und Modellierung von Musik mit MEI interessiert. In meiner Masterarbeit konnte ich das in die Praxis umsetzen und habe mich mit dem Manuskript zur Erstaufführung von Webers *Freischütz* 1821 in Wien beschäftigt, das zensurbedingten, externen Eingriffen unterlag. Für diese Veränderungen, die teils inhaltlicher und teils materieller Natur sind, habe ich verschiedene Konzepte für die Codierung und Modellierung der Daten diskutiert und bin dadurch bereits auf die Konzepte von Beethovens Werkstatt aufmerksam geworden. Erfreulicherweise konnte ich meine Abschlussarbeit direkt auf der [Music Encoding Conference 2016 in Montréal](http://doi.org/10.15463/music-1) vorstellen.
Die Codierung und Modellierung von Musik mit MEI hat mich immer schon am meisten interessiert. In meiner Masterarbeit konnte ich das in die Praxis umsetzen und habe mich mit dem Manuskript zur Erstaufführung von Webers *Freischütz* 1821 in Wien beschäftigt, das zensurbedingten, externen Eingriffen unterlag. Für diese Veränderungen, die teils inhaltlicher und teils materieller Natur sind, habe ich verschiedene Konzepte für die Codierung und Modellierung der Daten diskutiert und bin dadurch bereits auf die Konzepte von Beethovens Werkstatt aufmerksam geworden. Erfreulicherweise konnte ich meine Abschlussarbeit direkt auf der [Music Encoding Conference 2016 in Montréal](http://doi.org/10.15463/music-1) vorstellen.

Kurz nach Abschluss meines Masterstudiums habe ich bei Andreas Münzmay als Wissenschaftliche Mitarbeiterin angefangen, zu arbeiten und zeitgleich in dem zweijährigen Forschungsprojekt ["Digitale Musikanalyse mit den Techniken der Music Encoding Initiative (MEI) am Beispiel der Kompositionsstudien Anton Bruckners“](http://www.bruckner-online.at/?page_id=1570) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In diesem Projekt haben wir das Studienbuch von Anton Bruckner, das er bei seiner Lehrzeit bei Otto Kitzler anlegte, vollständig in MEI codiert und in einem Viewer in einer synoptischen Ansicht bereitgestellt. Die zahlreichen kurzen harmonischen Studien, Kadenzen und Modulationen dienten zudem als Spielwiese für die Konzeption einer (teil)automatischen harmonischen Analyse der Musik mittels XSL-Transformationen.

Expand All @@ -25,4 +25,4 @@ Noch in meiner Zeit im Bruckner Projekt wurde ich zu einem Arbeitstreffen vom Pr

Seit 2019 bin ich nun Teil des Detmolder Teams von Beethovens Werkstatt. Das Projekt erforscht kompositorische Denk- und Arbeitsprozesse am Beispiel von Beethoven, wobei die Methoden der genetischen Textkritik weiterentwickelt und gleichzeitig digitale Formen zur Präsentation der Forschungsergebnisse geschaffen werden. Die ursprüngliche, konzeptuelle Aufteilung der Arbeitsstellen in „philologisch“ (Arbeitsstelle Bonn) und „digital/technisch“ (Arbeitsstelle Detmold) ist seit Projektbeginn auf natürliche Weise immer mehr aufgeweicht worden. So werden die, natürlich je nach Modul immer etwas anders gelagerten, Aufgaben wie das Nachdenken über und die Konzeption unserer Datenmodellen, das Anfertigen von Musikcodierungen mit MEI, philologische Arbeiten wie das Transkribieren von Skizzen und anderen Handschriften, das Konzipieren von Transkriptions- und Codierungsrichtlinien, das Transformieren von Codierungen sowie Korrekturlesearbeiten und das Verfassen von begleitenden Texten von allen MitarbeiterInnen meist gleichermaßen übernommen.

Daneben beschäftige ich mich im Rahmen meiner Dissertation mit der Bagatelle Nr. 6 aus Op. 126 von Beethoven. Anknüpfend an Konzepte aus der „Werkstatt möchte ich eine genetische Edition der Bagatelle erstellen, die Konzepte der Werkstatt nachnutzt, neue Ansätze diskutiert und unterschiedliche Perspektiven auf die Quellen und den Text ermöglicht. Dazu sollen alle Quellen (Skizzen, zwei Werkniederschriften und die Originalausgabe) einschließlich aller Variantenstellen transkribiert und textgenetisch untersucht werden, sodass interne und dokumentübergreifende Text- und Schreibchronologien formuliert werden können, die in einer Darstellung mit den SVG-Shapes auf dem Faksimile verknüpft werden. Darüber hinaus sollen Konzepte für die Verknüpfung bzw. die Beschreibung der Beziehungen der Skizzen und Notate untereinander und zum Werktext modelliert werden.
Daneben beschäftige ich mich im Rahmen meiner Dissertation mit der Bagatelle Nr. 6 aus Op. 126 von Beethoven. Anknüpfend an Beethovens Werkstatt möchte ich eine genetische Edition der Bagatelle erstellen, die Konzepte des Projekts nachnutzt, aber auch neue Ansätze diskutiert und unterschiedliche Perspektiven auf die Quellen und den Text ermöglicht. Dazu sollen alle Quellen (Skizzen, zwei Werkniederschriften und die Originalausgabe) einschließlich aller Variantenstellen transkribiert und textgenetisch untersucht werden, sodass interne und dokumentübergreifende Text- und Schreibchronologien formuliert werden können, die in einer Darstellung mit den SVG-Shapes auf dem Faksimile verknüpft werden. Darüber hinaus sollen Konzepte für die Verknüpfung bzw. die Beschreibung der Beziehungen der Skizzen und Notate untereinander und zum Werktext modelliert werden.

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